BVFI Bundesverband für Immobilienwirtschaft
Nein ... und
nochmals nein! Was wurde in den letzten 20 Jahren nicht alles schwarz gemalt.
Einmal hieß es, es fehlten 1 Mio. Wohnungen, dann baute man 1 Mio. Wohnungen ab,
man strich die 7b-Abschreibung und wundert sich jetzt, dass statt 500.000
Wohnungen im Jahr nur noch 100.000 gebaut wurden. Dann führte man die Ökosteuer
ein, was die Fahrtkosten erhöhte und die Menschen in die Städte umziehen lies,
dann wurde die Kilometerpauschale gestrichen, begrenzt und wieder eingeführt. 20
Jahre lang stiegen an den meisten Orten die Immobilienpreise nicht oder nur
kaum, obwohl die Zinsen auf ein historisches Tief zurückgingen. Die Menschen
wurden verunsichert, Fragen nach der Sinnhaftigkeit einer Kapitalanlage in
Immobilien wurden immer öfter gestellt, bis eine Kehrtwende vom Sparbuch zum
Grundbuch begann.
Jetzt, endlich,
steigen auch wieder die Immobilienpreise und damit natürlich auch die Mieten.
Und kaum hat die Trendwende etwas an Fahrt zugenommen, schon wird von einer
möglichen "Immobilien-Blase“ geredet.
Verehrte
"Sand-in-die-Augen-Streuer“: Nehmen Sie doch bitte zur Kenntnis, wir sind hier
nicht in Irland, Griechenland, Spanien oder gar den USA. Hier in Deutschland
wird seit Bestehen der Bundesrepublik solide finanziert. Solide im Sinne von
genügend Eigenkapital und einer Zinsfestschreibung, im Extremfall über die
gesamte Darlehenslaufzeit. Diese Finanzierungsformen gibt es in den anderen
Ländern so gut wie nicht! Und deshalb gibt es auch kaum eine Überhitzung auf dem
deutschen Immobilienmarkt. Und wer nur mal unbedingt in München am Stachus eine
Penthouse-Wohnung, in Hamburg an der Alster eine Villa oder ein reetgedecktes
Haus auf Sylt sein Eigen nennen möchte, der muss nun mal extrem tief in die
Tasche greifen. Denn noch immer gelten die Grundsätze von Angebot und
Nachfrage.
Es gibt eben einen
Unterscheid zwischen der subjektiven Wahrnehmung und der Wirklichkeit. Und diese
ist: Abgesehen von wenigen großen Städten sind die Preise von Eigentumswohnungen
von 2003 bis 2001 um ca. 10,5% gestiegen, dagegen betrug die Inflation 15%.
Wurst, Käse, Bier und Brötchen wurden damit schneller teurer als Stein und
Beton! Es gibt also, so der Leitartikel der „Welt“ vom 18.08.2012, keine
"Immobilien-Blase“, sondern viel eher eine "Erzähl-Blase“!
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